das SoFa

Kombination eines bereits existierenden Lastenrades mit einem Elektro-Motor und einem Dach aus Solarzellen


Das SoFa mit Solarzellen auf dem Dach und den Kindern auf dem blauen Ledersofa.

Die gesetzten Ziele sind fast allesamt erreicht worden:

Das Fahrzeug wiegt mit etwa 65 kg weniger als ein Zwanzigstel eines Automobils. Gleichwohl kann man eine Person plus Einkauf ohne Mühe über mittlere Distanzen (bis 25 km) transportieren.

Die Kiste vorne schützt einen in Verbindung mit einem Regenponcho tatsächlich vollkommen gegen den Regen oder den eiskalten Wind. Ein Spritzschutz an den vorderen Reifen sorgt dafür, dass die Schuhe auf dem SoFa absolut nicht mehr nass werden, auch nicht bei dem stärksten Regenguss. Und weil man ruhig auch mal den Motor die Arbeit lassen machen kann, kommt man nicht so verschwitzt am Ziel an, selbst unter einem Regecape.

Durch die Verwendung von Mofa-Reifen hatte ich tatsächlich in 3 Jahren nicht einen Platten. Das zusätzliche Gewicht der Batterien wird durch den Motor mehr als wett gemacht. Man ist oft schneller mit dem Sofa als ein Fahrradfahrer ohne sich dabei gross anstrengen zu müssen.

Die vordere Kiste hilft einem sehr im Stadtverkehr. Das Christiania Bike hat so wunderbar sichtbare Stahlrohrrahmen, die aussen um die vorderen Reifen herum laufen. Jeder Autofahrer hat höllischen Respekt vor der Kiste und vor allem vor den Stahlrohrrahmen, die ja seinen Lack zerkratzen könnten. Das gibt einem im Stadtverkehr relative Narrenfreiheit (was man als Radfahrer in Berlin ja ohnehin schon hat) aber gleichzeitig mit der Überraschung, dass die Autofahrer tatsächlich Rücksicht auf einen nehmen.

Das Christiania-Bike hat erstaunlicherweise gerade die richtigen Aussmasse um überall gerade noch durch zu kommen, wo auch Fußgänger laufen können. Es passt mit etwa 90 cm Aussenmaß durch alle Autosperren, Hauseingänge, Fußgängerüberwege etc.. Durch die geringen Aussmasse steckt man im Stau mit dem SoFa nie fest, es gibt immer einen Weg weiter, zur Not auch mal auf dem Bürgersteig.

Und wenn man das Gewicht der Batterien geschickt verteilt, sorgen sie sogar dafür, das Kurvenverhalten des Christiania Bikes um einiges zu verbessern.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass sich ein derartiges Solar-Fahrrad besonders für den Familienalltag mit Kindern in der Stadt eignet. Mit dem Fahrzeug kann man nicht nur die Kinder sicher (und immer im Blickfeld) überallhin transportieren sondern auch gleich noch ihre Schultaschen, Roller, Stoffbären und weiss ich was, überall hin mitnehmen.

Nur der Wetterschutz im Winter für den vorderen Mitfahrer liess etwas zu wünschen übrig. Ab minus 10 Grad wollte vorne keiner mehr mitfahren. Es ist einfach zu eisig und wenn man sich nicht bewegt (so wie der Fahrer) dann friert man schnell am SoFa fest. Für mich als Fahrer aber war das SoFa vor allem im Winter eine sehr positive Überraschung. Das Fahrzeug fährt sich gut und sicher im Winter, selbst bei Eisregen und Schneematsch hatte ich nie Probleme voran zu kommen, war manchmal sogar schneller als die Autos.

Nach dem Prototyp müsste jetzt ein Serienmodell entwickelt werden, dass noch mehr Solarfläche integrieren kann, denn die Erfahrungen im verregneten Berlin haben gezeigt, dass die kleine Solarfläche von etwa 25 Watt nicht ausreicht, um autark vom Stromnetz zu sein. Allerdings gelingt es, durch trickreiche Verschaltung der Solarzellen, auch bei bedecktem Himmel noch Strom für die Batterien zu gewinnen.

Deshalb ist bereits eine Designstudie angefertigt worden, in der noch mehr Flächen für die Solarmodule vorgesehen sind.


Design: Herbert Riemann (c) 2004

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